Im Juni entschloss ich mich kurzfristig für ein paar Tage irgendwohin ins Südtirol in der Nähe der Schweizer Grenze und am Fusse des Stilfserjochs zu fahren und von dort 2 Tagesausflüge mit dem Rennrad zu machen.

Da die meisten Hotels ausgebucht waren, verschlug es mich in ein einfaches Privathaus resp. eine Pension (Haus am Fels) in Schluderns.
Ich fuhr am späteren Montagnachmittag direkt von der Arbeit los und wählte in Klosters den Autoverlad.
Folgende beiden Touren waren für die zwei Folgetage geplant, bevor ich am Donnerstag wieder heimreiste:
Programm Dienstag 14. Juni:
Schluderns – Stilfserjoch – Umbrail – Müstair über Grenze – Schluderns
Programm Mittwoch 15. Juni:
Reschensee – Reschenpass – Norbertshöhe – Scuol – Zernez – Ofenpass – Müstair – Schluderns
Am Dienstag 14. Juni nach einem Frühstück in meiner Pension ging es um 09:00 Uhr los. Zuerst noch flach ein ige Einrollkilometer von Schluderns Richtung Prad wo mich schon bald die übliche Passtafel am Fusse des Anstiegs begrüsste. Vor lauter Fotopausen musste ich schauen, dass ich trotzdem noch etwas zum “velölen” kam und vor einbrechender Dunkelheit wieder in meiner Unterkunft war.😉



Für mich war das Stilfserjoch (auf 2757 m) und einem Anstieg über 23km und 48 Kehren eine Premiere und so hatte ich mich die Tage zuvor über die Höffendifferenz, die Anzahl Kurven und was mich sonst noch so erwarten könnnte eingelesen und natürlich die ganze Route auf mein Garmin Edge geladen.
Die Hälfte der Kehren waren im Wald und als man über der Baumgrenze war sah man die zweite Hälfte der Kehren schön zick-zack mässig den Hang hinaufschlängeln. Alle Kurven waren schön durchnummeriert und man wusste so stets, was einem noch bevorstand … das hätte man gewiss auch sonst rein optisch mitbekommen. Wenn man sich nicht vorbereitet hätte, wäre das (die weiteren 24 Kurven nach der Waldpassage) Anlass für den ersten Ablöscher gewesen – je nach Kondition. Doch ich wusste ja, was mich erwartete! Am Montag hatte es gemäss Einheimischen noch starken Verkehr, doch an diesem Tag hielt es sich in Grenzen. An einem Wochenende ist diese Strecke aber definitiv NICHT zu empfehlen. Ohne grossen Kampf kam ich oben an und gönnte mir das legendäre Würstli im Brot mit Kraut und etwas Flüssigem.
Sogar auf der Passhöhe war es an diesem Tag noch sehr warm. Jedoch bei der kurzen aber heftigen Abfahrt wurde es trotz Windstopper und Buff sehr frisch. Nach kurzem “Anstieg” kam auch schon der Umbrail. Von dort ging es dann nur noch fast ganz ohne Verkehr abwärts ins Münstertal, über die Grenze und zurück in meine Pension.
An allen 3 Abenden durfte natürlich wie immer auch das Kulinarische nicht zu kurz kommen 🤩🤩🤩
und ich ging in eines der wenigen im Dorf gelegenen Hotels oder Restaurants. Es war aber nicht ganz so einfach, da viele Ruhetag hatten und es auch sonst keine riesen Auswahl gab und ins Auto wollte ich nicht steigen.
Tag 2 (Mittwoch) begann wieder mit einem für mich zwingend nötigen Frühstück und den letzten Vorbereitungen wie Bidon füllen, Notfall Riegel einpacken bevor es dann schon um ca 08:20 Uhr losging.
Diesmal ging es in die andere Richtung und zuerst nach Oesterreich. Ich fuhr durch einige Dörfer dann auf der linken Seite des Reschensees auf schönen Radwegen in Richtung Reschenpass (1455 m)… es gab schon einen Anstieg, doch dies war aber auch nicht ein wirklicher Pass.
Via Nauders und die idyllische Norbertshöhe ging es durch Fichtenwälder und einige Haarnadelkurven alles runter bis nach Martina von Oesterreich in die Schweiz. Dort machte ich im Zollrestaurant meine erste Kaffeepause.




Von Martina ging es im Tal über eine lange Distanz mal etwas rauf, dann wieder runter mehr oder weniger dem Inn entlang via Scuol nach Zernez. In Zernez machte ich meinen Mittagshalt bevor es alles in Richtung Ofenpass hochging. Wettermässig wurde es etwas bedeckter und auch die Prognosen waren nicht optimal, doch ausser ein paar Tropfen (erst nach dem Ofenpass in der Abfahrt) blieb es trocken.
Vom Ofenpass ging es das Münstertal runter bis an die Grenze und von dort noch etwa 12 km nach Schluderns zurück. Es kamen so doch knapp 140km und 2650 Höhenmeter and diesem zweiten Tag zusammen.
Am Abend verstaute ich bereits mein Fahrrad im Auto und genoss den lauen Sommerabend bei einem feinen Essen auf einer Gartenterrasse.
Am Donnerstag nach dem Frückstück fuhr ich wieder mit dem Auto nach Hause.
Es waren 2 tolle Tagesausflüge über Stecken die ich höchstens von Autofahrten her kannte.
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